Harnwegsinfektionen sind mit die häufigsten Krankheitsbilder in der urologischen Praxis, die häufig durch Bakterien der körpereigenen Darmflora hervorgerufen werden. Bei Männern, Frauen und Kindern können Harnröhre, Harnblase (=Cystitis) und Nieren/Nierenbecken (=Pyelonephritis) betroffen sein, bei Männern darüber hinaus auch Prostata, Samenblasen, Hoden und Nebenhoden.
Nahezu 50–80% aller Frauen leiden im Laufe ihres Lebens an unkomplizierten Harnwegsinfektionen, die durch eine gezielte antibiotische Therapie erfolgreich behandelt werden.
Bei etwa 30% kommt es zu rezidivierenden, also immer wieder kehrenden Infekten, die dann einer gründlichen urologischen Abklärung bedürfen.
Bei allen Harnwegsentzündungen ist eine sofortige urologische Diagnostik und Therapie erforderlich, um gravierende Folgeerkrankungen (z.B. Abszessbildungen oder eine Blutvergiftung (= Urosepsis)) zu verhindern.